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Persönliche Ansichten


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Der liegende Buddha

In München kann zur Zeit beobachtet werden, wie Buddhisten in Vorurteilen und Unverständnis Christen in nichts nachstehen. Die Sache zeigt, dass sich Buddhisten und Christen in Beurteilung und Verständnis von künstlerischen Darstellungen nicht groß unterscheiden. Kunst ist halt nicht jedermanns Sache… :mrgreen:

Die Sprecherin betont, die Stadt wie auch der Künstler wollten mit der Aktion „natürlich keinen Buddha schänden“. Vielmehr sei es die „Darstellung eines Souvenir-Artikels“, wie es viele hierzulande gäbe. Häufig, sagt Becker, kämen die hier verkauften Deko-Buddhas nicht aus China, sondern aus der Gegend um Dresden.

Quelle: Süddeutsche Zeitung.

Gefunden auf Atheist Media Blog. Sehr amüsant dort auch der Kommentar von Willie:

Ich find das toll mit der buddhistische Nonne. Sie bringt zu dem tagesaktuellen Thema noch eine historische Note hinzu mit ihrem “I’m ashamed of Munich”.


Die gefährliche Straße von Geburt und Tod

Shariputra, du solltest verstehen,
dass ich die Dinge durch das Auge des Buddhas sehe,
ich sehe die lebenden Wesen in den sechs Pfaden,
wie arm und notleidend sie sind, ohne Verdienst oder Weisheit,
wie sie die gefährliche Straße von Geburt und Tod betreten,
wie ihre Leiden ohne Unterbrechung weitergehen,
wie sie tief in den fünf Begierden verhaftet sind,
wie ein Yak, das in seinen Schwanz verliebt ist,
machen sie sich blind mit Gier und Vernarrtheit,
ihr Blick ist so getrübt, dass sie nichts sehen können.
Sie suchen nicht den Buddha mit seiner grossen Kraft,
oder das Gesetz, das ihre Leiden beenden kann,
sondern begeben sich tief in falsche Ansichten,
und hoffen, Leiden durch noch größeres Leiden abzulegen.
Um dieser lebenden Wesen willen
rufe ich einen Geist großen Mitgefühls hervor. (1)

Shakyamuni Buddha im Lotos-Sutra, Kapitel 2, Vers 42.

(1) Englische Übersetzung von Burton Watson auf Deutsch Link, anders bei Borsig, Lotos-Sutra, S. 78. Wieder anders bei Deeg, Das Lotos-Sutra, S.64-65.


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Bhante Sujato: Warum Buddhisten die gleichgeschlechtliche Ehe unterstützen sollten

Bhante Sujato schreibt in einem längerem Artikel auf seinem Blog, dass Buddhisten die gleichberechtigte Ehen von Schwulen und Lesben unterstützen sollten. Anlass scheint eine Anhörung der australischen Regierung, des Parlamentes des Staates New South Wales von Australien, am 12. April gewesen zu sein. (1) Bhante Sujato vetrat dabei zwei buddhistische Vereinigungen Australiens. Auch wenn der Artikel Why Buddhists Should Support Marriage Equality von Bhante Sujato manche Textbelege schuldig bleibt, möchte ich ihn hier in vollständiger deutscher Übersetzung wiedergeben, da dieser lesenswerte Text sich in meinen Augen gut als Argumentationshilfe, Anregung zum kritischen Denken und Leitfaden für das eigene ethische Verhalten eignet.

Man darf bei Bhante Sujatos Artikel nicht vergessen, mit welcher Heftigkeit die Diskussion in anderen Ländern geführt wird. In Australien ist die gleichgeschlechtliche Ehe seit 2004 durch den Marriage Act gesetzlich verboten. (2) Vorausschicken möchte ich auch, dass die Selbstmordrate bei schwulen Jugendlichen in der Bundesrepublik vier mal höher ist, als bei heterosexuellen Jugendlichen. (3) Volker Beck muss sich Deutschland gegen beleidigende Emails mit antischwuler Hetze der sächsischen Stadträtin Cordula Drechsler wehren. In Russland ist es neuerdings strafbar, öffentlich über Homosexualität zu reden oder zu schreiben. (4) Ich bitte um Entschuldigung für die schlechten Formulierungen. Mein Text ist eine „Quick’n Dirty“-Übersetzung.

Warum Buddhisten die gleichgeschlechtliche Ehe unterstützen sollten
Von Bhante Sujato

Die Gleichstellung der Ehe (5) ist eine der wichtigsten sozialen und rechtlichen Fragen unserer Zeit. Ich würde gerne eine buddhistische Perspektive anbieten.

Wie bei so vielen ethischen und sozialen Fragen, insbesondere jenen, die die Sexualität betreffen, finden wir, dass die Religion der Zentrum der Dinge stehen sollte. Die konservativen christlichen Kirchen führen die Opposition gegen die Gleichstellung der Ehe an. Doch auf der Grundlage der Religion dürfen wir nicht verallgemeinern. Viele Christen glauben auch daran, dass die Botschaft Christi eine Botschaft von von Mitgefühl und Liebe ist und dass die Tatsache, dass er sich nie über das Thema Homosexualität geäußert hat, eine Grundlage für die Unterstützung der Gleichstellung der Ehe darstellt.

In Australien gab es einen interessanten Austausch zwischen dem sehr konservativen katholischen Führer Kardinal George Pell und der Gruppe Australian Marriage Equality (6). Die AME hatte Kardinal Pell um ein Treffen gebeten treffen. Er willigte unter der Bedingung ein, dass die AME in Betracht ziehen würde, dass nicht alle Opposition gegen die gleichgeschlechtliche Ehe ein Ergebnis von Homophobie und Diskriminierung sei. Die AME stimmte zu und sie veröffentlichten folgende Aussage:

So wie wir anerkennen, dass es möglich ist, sich der Gleichstellung der Ehe zu widersetzen, ohne Homosexuelle zu hassen, so erkennen die anderen an, dass es möglich ist, die gleichgeschlechtliche Ehe zu unterstützen, ohne die heterosexuelle Ehe, Familie und Religion zu unterminieren.

Das ist ein guter Ausgangspunkt und ein allzu seltenes Beispiel für einen Dialog wie er sein sollte. Aber was ist mit dem Buddhismus?

Wie bei jeder Angelegenheit findet sich eine Vielzahl von Positionen, und wie bei jedem Thema – und ich entschuldige mich, wenn das zynisch klingt – haben die meisten dieser Positionen wenig mit dem zu tun, was der Buddha sagte oder tat. In einigen Fällen finden wir buddhistische Führer, die die Ethik der Sache deutlich vortragen. Ajahn Brahm ist seit vielen Jahren sehr geradlinig mit mit seiner Unterstützung der Gay Community, sowohl in Australien und in Übersee. Meister Hsin Yun, der Führer des internationalen Fo Guang Shan Ordens, sagte:

Die Leute fragen mich oft, was ich über Homosexualität denke. Sie fragen sich, ist es richtig, ist es falsch? Die Antwort ist, es ist weder richtig noch falsch. Es ist einfach etwas, was Menschen tun. Wenn Menschen sich nicht gegenseitig schaden, ist ihr Privatleben ihre eigene Sache. Wir sollten tolerant sein und sie nicht ablehnen.

Auf der anderen Seite hat der Dalai Lama immer wieder behauptet, dass homosexuelle Handlungen ein Verstoß gegen die Gebote sind. Gleichzeitig besteht er auf Mitgefühl und auf volle Menschenrechte für alle. Seine Haltung deckt sich nur mit dem, was ein angemessenes Verhalten für einen buddhistischen Praktizierenden ist. Sie stellt nicht dar, was zu Gesetzen gemacht werden sollte. Sein Argument ist, dass die Geschlechtsorgane der Fortpflanzung dienen und nur für diesen Zweck verwendet werden sollten. Also scheidet jede Form von Sex aus, die nicht der Fortpflanzung dient.

Das ist meiner Meinung nach eine extreme und unrealistische Position. Der Dalai Lama sagt, dass es auf bestimmten mittelalterlichen indischen Gelehrten beruht (Vasubandhu, Asanga – aber ich habe nie selbst diese Passagen gesehen). Es hat sicherlich keine Grundlage in den Sutten. Im Gegenteil, die Sutten bekennen frei, dass Sex zum Vergnügen ist, und sie machen nie ein Problem daraus. Buddhismus ist keine Fruchtbarkeitsreligion, also warum sollten wir darauf bestehen, dass Sex nur der Fortpflanzung dient. Das ist mir schleierhaft.

Das Gebot, wie es den frühen buddhistischen Texten gefunden werden kann, erwähnt nichts darüber, ob Sex der Fortpflanzung dient oder nicht. Worum es geht, ist allein, ob die sexuelle Beziehung den Verrat eines sozialen Vertrages darstellt oder nicht. Hier ist der Text. Es ist eine Passage, zum Beispiel zu finden in Majjhima Nikaya 41, und Anguttara Nikaya 10,176 und 10, 211, [Letzteres nicht auf Deutsch gefunden]:

Er führt einen unrechten Wandel in Sinnenlüsten; vergeht sich gegen Mädchen, die unter der Obhut von Vater, Mutter, Bruder, Schwester oder Verwandten stehen, gegen Mädchen, die unter dem Schutze der Religionsgemeinschaft stehen, die einem Gatten versprochen wurden, die öffentlich Anverlobten, bis zu den durch Überwurf eines Blumenkranzes Anverlobten. (7)

Die meisten davon sind eindeutig. Sie beziehen sich auf Frauen, die nicht „unabhängig“ in unserem modernen Sinne sind und unter der Autorität eines anderen leben. In der Regel wären dies typischerweise junge Mädchen, die zu Hause leben und dann in einer Familie mit einem Ehemann. Obwohl es erhebliche Unterschiede gab, waren die Absprachen flexibel. Nach den Hindu-Texten hat eine Frau immer unter der Autorität eines Mannes zu stehen. Es ist bemerkenswert, dass wir hier finden, dass das Leben unter der Autorität einer Mutter neben dem Vater, unter der Schwester neben dem Bruder, ohne Schlussfolgern zu müssen, gleichwertig ist.

In einigen Fällen, so scheint es, lebten die Frauen unter dem Schutz der Großfamilie. Der „vom Dhamma bewachte“ wurde wahrscheinlich adoptiert, als Waise angenommen oder auf irgendeine andere Art versorgt. Diejenige, die „öffentlich Anverlobte“ ist mehrdeutig. [im englischen Palikanon stehen an der Stelle „die öffentlich Anverlobten“ die Worte „who is punishable“] Bedeutet es, dass dass die Frau als Verbrecher bestraft werden soll? Oder bedeutet es, dass Geschlechtsverkehr mit ihr strafbar ist? [Vielleicht könnte diese Stelle auf Prostitution hinweisen, im Sinne von „die der Öffentlichkeit Anverlobte“. Diese Stelle lässt vermuten, dass der Bhante kein Pali beherrscht oder die deutsche Übersetzung falsch ist.] Der Text kann es nicht klären. Die „durch Überwurf eines Blumenkranzes Anverlobte“ bezieht sich auf eine Frau, die in unserem modernen Sinne verlobt, aber noch nicht verheiratet ist.

Offensichtlich bezieht sich der oben erwähnte Abschnitt nur auf den Mann als Akteur. Das bedeutet nicht, dass Frauen dieses Gebot nicht brechen können! Wie so viele von den buddhistischen Texten, ist er von einem männlichen Standpunkt aus (androzentrisch) formuliert, und kann gleichermaßen für beide Geschlechter gelten. Die Annahme des Abschnitts ist, dass es eine Frau ist, die unter Schutz steht. Darin spiegelt sich die gesellschaftliche Realität der Zeit des Buddha wider. Die Passage befürwortet diese Situation nicht und sagt auch nicht, dass Frauen nicht unabhängig leben sollten. Es sagt nur, dass wenn eine Frau (und vermutlich auch ein Mann) in einer festen Beziehung lebt, dann sollte man diese nicht hintergehen.

So viel ist klar: das Gebot gegen sexuelles Fehlverhalten hat nichts mit Homosexualität zu tun (oder mit jeder anderen Form sexueller Aktivität als solcher). Es betrifft die Bande des Vertrauens mit denen, die wir lieben, und nichts anderes. Während die konkrete Ausgestaltung der sozialen Beziehungen in der Zeit des Buddha anders war als heute, ist es nicht problematisch herauszufinden, wie wir dies in unserem eigenen Kontext anwenden können, zumindest in den meisten Fällen.

Also wenn das Gebot sich nicht auf Homosexualität bezieht, was hat der Buddha dann zu dem Thema zu sagen? Wir haben großes Glück, im Buddhismus Tausende von Lehrreden zu haben, in denen der Buddha auf viele Arten von ethischen Fragen eingeht und Bemerkungen macht oder Kritik übt. Vergewaltigung, Pädophilie, Ehebruch: diese und viele andere Probleme sind klar in den frühen Texten erwähnt, und der Buddha hat deutlich gemacht, dass er diese nicht befürwortete.

Im Falle der Homosexualität jedoch haben wir nichts in den Sutten. In all den Tausenden von Lehrreden betrachtet nicht eine einzige Homosexualität als eine wichtige Frage.

Es gibt eine Passage in der Cakkavattisihanada Sutta, die manchmal von denjenigen zitiert wird, die zu beweisen versuchen, dass der Buddha antihomosexuell war. Der Text diskutiert verschiedene Beispiele des moralischen Verfalls in der Gesellschaft. Eine Praxis, die erwähnt wird, heißt in Pali micchā-dhamma. Hier geht es darum, den Oberbegriff für falsches Verhalten, das möglich ist, in Pali auszudrücken. Man könnte es als „falsche Lehre“, „schlechte Praxis“, „fehlgeleitete Aktionen“, und so weiter übersetzen. Der Kommentar, fast 1000 Jahre später in Sri Lanka zusammengestellt, jedoch sagt es bedeutet, „lustvoller Wunsch von Männern für Männer und Frauen für Frauen.“ (Micchādhammoti purisānaṃ purisesu itthīnañca itthīsu chandarāgo). Da dies hat keine Grundlage im Text hat, steht es als Beleg für die Haltung eines mittelalterlichen Kommentators. Es gibt keine Beweise, so weit mir bekannt ist, dass diese Haltung für die alten Theravadin oder die Kultur in Sri Lanka im Allgemeinen charakteristisch war.

Die Sutten im Wesentlichen ignorieren alle Themen rund um Homosexualität. Nun sind Argumente, die abwesend sind, immer schwierig. Aber die Anwesenheit von Tausenden von Lehrreden über vielen Arten von Verstößen gegen ethische Verstöße, deutet stark darauf hin, dass der Buddha einigermaßen umfassend ethische Bedenken anzusprechen versuchte und Homosexualität war nicht eins von ihnen.

Das Bild im Vinaya ist ein wenig anders. Der Vinaya ist ein Gesetzbuch für Mönche und Nonnen, und da es das Verhalten eines zölibatären Ordens regelt, beschäftigt es sich mit allen möglichen sexuellen Verhaltensweisen. Es tut dies mit solch einem Grad der Offenheit und Ehrlichkeit, dass die geschockten frühen europäischen Übersetzer einfach große Teile des Textes weggelassen haben oder sie, mit einer malerischen Rücksicht auf die zarten Gefühle der jungen Leser, ins Lateinische übersetzten.

Homosexuelle Handlungen, wie so ziemlich alle anderen denkbaren sexuellen Akte, sind viele Male im Vinaya dargestellt, sowohl unter Mönchen wie unter Nonnen. In jedem Fall antwortet der Buddha auf eine Weise, die seine Reaktion mit seinem üblichen direkten und gesunden Menschenverstand zeigt. Offensichtlich homosexuelles Verhalten, wie jedes sexuelle Verhalten, ist unangemessen in der zölibatären klösterlichen Gemeinschaft, so dass der Buddha es verbietet. Dies wird jedoch in einem ehrliche, sachlichen Ton getan, und es gibt nie einen Hinweis, dass etwas mit homosexuellem Sex an sich falsch ist.

In mehreren Fällen ist die Strafe tatsächlich im Fall des homosexuellen Verhaltens niedriger. Zum Beispiel ist es für einen Mönch ein weniger schweres Vergehen einen anderer Mann erotisch zu berühren als der gleiche Akt mit einer Frau. Sex zwischen Frauen wird ebenso weniger ernst als zwischen einer Frau und einem Mann behandelt. Es gibt eine Passage, wo über den Hauptschüler Buddhas, den verehrten Sariputta, gesagt wird, er habe zwei Novizen als Schüler, die Sex miteinander hatten. Der Buddha legte eine Regel fest, dass niemand zwei Novizen als Schüler zur gleichen Zeit haben durfte! (Diese Regel, wie viele andere, wurde später gelockert.)

Allerdings wäre es falsch, dies zu lesen sein, als dass der Buddha impliziert, gleichgeschlechtliche Sexualität wäre als zulässig betrachtet in der Sangha. Der Vinaya, als Gesetzbuch, macht urteilt häufig aus verschiedenen technischen Gründen und es gibt keine starke Korrelation zwischen dem moralischen Gewicht eines Aktes und der Schwere, mit der er im Vinaya behandelt wird. Zum Beispiel ist der Bau einer übermäßig großen Hütte ein schweres Vergehen, während jemand um ein Haar totzuschlagen ein Kavaliersdelikt ist.

Also sollten wir nicht zu viel in die relative Milde hineinlesen, wie einige homosexuelle Handlungen im Vinaya behandelt werden. Der wichtigste Punkt ist einfach, dass Homosexualität in so ziemlich gleicher Weise wie jeder andere Ausdruck der Sexualität behandelt wird. In diesen Unterlagen gibt es nichts, das wirklich mit unserer modernen Vorstellung von der sexuellen Orientierung übereinstimmt. Zum größten Teil sind gleichgeschlechtliche Handlungen einfach nur das, Handlungen. Es gibt keine Vorstellung von einer Person, die ausschließlich oder vorwiegend von den Menschen des gleichen Geschlechts angezogen wird.

Die Texte sprechen von einer bestimmten Art von Person, genannt paṇḍaka. Diese sind typischerweise männlich, aber es gab auch Frauen (itthīpaṇḍikā). Einem paṇḍaka ist es verboten, zu ordinieren, und er wird regelmäßig mit ungezügelter Sexualität in Verbindung gebracht. Es ist jedoch unklar, was paṇḍaka bedeutet. Es gibt wenig Beschreibungen der paṇḍaka, und sie sind nicht immer stimmig, aber es scheinen einige körperlichen Attribute beteiligt zu sein, sowie eine Reihe von kulturellen Verhaltensweisen. Vielleicht waren sie irgendeine Form von Eunuchen, die sexuelle Dienstleistungen durchgeführt haben. In jedem Fall ist es eindeutig, dass aṇḍaka keine Homosexuelle im modernen Sinne des Wortes sind. Sie können mit den modernen Klassen der Hijras (8) und dergleichen, die als ein „drittes Geschlecht“ in Indien angesehen werden, einschließlich der Transsexuellen, Zwitter und Eunuchen verglichen werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, ist sich der frühe Buddhismus homosexueller Handlungen durchaus bewusst und er behandelt sie nie als ethisches Problem. Homosexualität als sexuelle Orientierung ist nicht zu finden. Dies ist ganz im Sinne von Buddhas Verständnis der Ethik. Der Buddha richtet nicht ethisch über Personen, er beurteilt Taten. Leute sind einfach Menschen, die verschiedene Arten von Dingen tun, einige sind gut, andere schlecht. Wenn eine Person eine Tat ausübt, die Schaden verursacht, betrachtet der Buddha dies als „unheilsam“. Wenn die Tat keinen Schaden zufügt, ist es nicht unheilsam.

Das grundsätzliche Problem der sexuellen Ethik, im dritten Sila angesprochen, ist Untreue. „Sexuelles Fehlverhalten“ ist das Sexualverhalten, das Schäden durch das Zerstören von Vertrauen verursacht, dass ein geliebter Mensch in uns gesetzt hat. Der Buddha war mitfühlend, und er hat nie ethische Regeln festgelegt, die Schaden oder Leid zugefügen. Ein moralisches Verbot der Homosexualität drängt an den Rand und schädigt Menschen, die nichts Böses getan haben, und es ist gegen die grundlegenden Prinzipien der buddhistischen Ethik.

Es ist so wichtig, diese grundlegend ethisch Frage im Hinterkopf zu behalten. In Diskussionen über Homosexualität, wie bei so ziemlich allen anderen kontroversen ethischen Fragen, gibt es eine weit verbreitete Tendenz, das Thema durcheinander zu bringen. Warum finden wir es so schwierig, auf ethische Fragen rational zu betrachten? Es ist wahr, es gibt einige Fragen, die komplex sind und die Details können schwierig zu behandeln sein. Aber dies ist nicht eins dieser Themen.

Zum Beispiel wird uns unzählige Male erzählt, dass Homosexualität „unnatürlich“ ist. Eine gewisse kurze Überlegung sollte uns zeigen, das das nicht wahr ist, denn es gibt viel Homosexualität in der Tierwelt. [An dieser Stelle möchte ich auf den interessanten Artikel Bonobos und ihre Frauenallianzen @ Feminine Lesbians hinweisen] Und überhaupt, wie viel „mehr unnatürlich“ ist homosexueller Sex, als sagen wir, Tippen auf einer Tastatur oder das Verpacken von Lebensmitteln in Kunststoff? Aber das ist alles nebensächlich. „Unnatürlich“ zu sein ist keine ethische Frage. Die Frage ist, ob es schadet, nicht, ob es natürlich ist oder nicht. Diese Frage ist nicht mehr als die Wahl, sagen wir, ökologisches oder konventionelles Gemüse zu essen.

Homosexualität wird auch regelmäßig mit sexueller „Dekadenz“ im Allgemeinen verbunden. Homosexuelle sollen pädophil oder promiskuitiv sein, oder Krankheiten wie Aids verursachen. Das Zulassen von homosexuellen Beziehungen sei die Lizenz für alle Arten von Ausschweifungen. Dieser Einwand kann auch nicht gelten: Homosexuelle verhalten sich in vielerlei Weise, wie heterosexuelle Menschen es tun.

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Die entscheidende Szene des Lotos-Sutra

Ein User schreibt im Forum buddhaland.de auf die Frage, was der Gohonzon sei, Folgendes:

Es ist eine Kalligraphische Darstellung einer (entscheidenden) Szene aus dem Lotussutra. Durch die Verehrung und die Praxis davor werde ich sozusagen ein Teil des Lotussutra, das ganze findet dadurch hier und jetzt (oder jenseits von Zeit und Raum) mit meiner Beteiligung statt. Es bringt mich sozusagen in Anwesenheit des Buddha. Daher ist es auch Objekt der Verehrung.

Gemeint ist die „Zeremonie in der Luft“ auf dem Adlergipfel (Geierspitzberg) aus dem 11. Kapitel des Lotos-Sutra. Eine sehr schöne Beschreibung des Gohonzons.